Donnerstag, 30. September 2010

Bienvenido en Chile

Hallo liebe Liebenden,

ein langer, unbequemer und 15-stündiger Flug liegt hinter uns und wir haben nun endlich chilenischen Boden zwischen den Stollen unserer Wanderschuhe. Die ersten Tage in Santiago de Chile, der 4 Millionen Einwohnern fassenden Landeshauptstadt, verbrachten wir damit unsere grobe Reiseroute für Südamerika festzulegen und die Hauptattraktionen der Stadt zu erkunden. Die "dazugewonnenen" 8 Tage durch den schnellen Autoverkauf in Sydney brachten nun ein ganz neues Ziel auf unsere Wunsch-To-Do-Liste: Feuerland, der äußerste Süden des Kontinentes. Der Weg dahin ist weit und holprig, also wollten wir nicht allzuviel Zeit vergeuden und legten uns gleich voll ins Zeug - Sightseeing stand auf dem Plan. Meine (Christian´s) Erwartungen an eine südamerikanische Hauptstadt wurden hier in Santiago jedoch leider nicht erfüllt, denn außer grauen Häusern gab es nicht viel zu sehen. Selbst der "Plaza de Armas", der Hauptplatz einer jeden Stadt und somit deren Aushängeschild, war leider nicht sonderlich sehenswert. Ob ich die Kamera auf Schwarz-Weiß oder Farbe stellte, machte hier keinen großen Unterschied. Eindeutig das Highlight unserer Stadtrundtour zu Fuss und in der U-Bahn war die Aussichtsplatform auf dem Cerro Santa Lucia, einem kleinen 200m hohen Berg mitten zwischen den Hochhäusern. (Viele Grüße an dieser Stelle an Lucia! San Martin war übrigens auch gleich in der Nähe!)

Etwas getrübt von der Farbfeindlichkeit der Hauptstädter stiegen wir in den Bus nach Valparaíso. Hier empfing uns eine Küstenstadt, die, ähnlich wie San Francisco in den USA, auf mehreren Bergen gebaut ist und viele extrem steile Straßen aufweist. Das Schönste hier waren jedoch die vielen farbigen Häuser. Der Blick über die Stadt zeigte einen großen Blumenstrauß aus bunt gemischten Wänden und Dächern. So sollte das in Südamerika auch sein! Valparaíso ist außerdem bekannt für seine vielen Aufzüge, die die Menschen früher zu ihren Häusern gebracht haben. Heute sind leider nur noch wenige davon aktiv. Vor dem archäologischen Museum von Vina del Mar, der Nachbarstadt von Valparaíso, konnten wir noch eine originale Steinfigur der Osterinseln sehen.


Im Nachtbus ging unsere Reise nun endlich Richtung Süden! Das Gebiet um Puerto Montt wird von seinen vielen Seen und Vulkanen gekennzeichnet und besitzt auch die größte Insel des Landes, Chiloé genannt. Dort fühlte man sich gleich nach Irland versetzt, denn überall wurde Landwirtschaft betrieben und die Häuser waren aus Holz gebaut. Selbst die Kirchen der Insel waren Holzkonstruktionen, was ihnen eine Ernennung als Weltkulturerbe einbrachte. Wir schauten uns 2 Exemplare in Castro und Chonchi an und liefen ein wenig zwischen den Stelzenhäusern am Wasser entlang.





Gleich doppelter Höhepunkt der Region um Puerto Montt ist der Vulkan Osorno, der mit 2652m frei in der Umgebung steht und ein super Motiv darstellt. Wir sahen ihn leider nur inmitten dichter Wolken, wo einmal kurz sein Gipfel über den Wolken herausschaute und seine ideale Kegelform erahnen ließ. Aber selbst mit grauen Wolken war es ein tolles Panorama vom Llanquihue-See aus.


Morgen vormittag beginnt nun unsere 35h-Bustortur in Richtung Punta Arenas und somit nach Patagonien und Feuerland! Wir freuen uns sehr darauf (nicht auf die Busfahrt, sondern auf Südpatagonien!) und sind gespannt, was uns dort alles erwartet. Dass es deutlich kälter als bisher wird, haben wir geahnt und uns erst einmal mit warmen Socken, Mützen und Schals ausgestattet.

Als neue Spielerei und zum besseren Veranschaulichen habe ich mal eine Landkarte eingefügt, wo die wichtigsten Orte mit einem Fähnchen markiert wurden. Die Karte ist interaktiv, läßt sich also zoooomen und herumziehen, somit viel Spass euch!



Chile auf einer größeren Karte anzeigen

Samstag, 25. September 2010

Abschied nehmen

Beim letzten Mal haben wir euch ja von unserer ersten Woche auf der Farm berichtet, hier kommt Woche Nr. 2. Nach dem intensiven Regenguss konnten wir ganze 2 Tage lang nichts im Freien machen, da alles unter Wasser stand und sich der 4WD-Pickup sogar im Schlamm festgefahren hat. So habe ich mit Mel ein bisschen gebacken, leckere Kekse (Anzac Biscuits) und Pavlova, eine Art Baisser-Teig, der mit Früchten belegt wird. Hhm. Außerdem hatten wir Zeit unseren Rudi auf Vordermann zu bringen, d.h. von innen und außen plitzeblank zu putzen. Dann waren wir wieder Bäume und Gemüse pflanzen, haben eine Hütte von Efeu befreit und wie 2 Weltmeister beim Schafscheren mitgeholfen. 3 Tage vor unserer Abreise kamen nämlich 2 professionelle Schafscherer, die zusammen um die 250 Schafe pro Tag geschafft haben. Wir haben uns um die Wolle gekümmert, sie sortiert, von allem Schmutz befreit und am Ende in riesige Säcke gepackt. Ich hatte doch tatsächlich vergessen wie anstrengend ein 8-Stunden-Tag sein kann. ;-) Und dann mussten wir uns auch schon wieder schweren Herzens von unseren "Farmern" Mel, Andrew und Baby Oliver verabschieden und nahmen die letzten 650km australischen Highway in Richtung Sydney in Angriff. Dort angekommen, hatten wir noch nicht einmal unser Gepäck vollständig ins Hostel geräumt, als wir schon 2 interessierte Autokäufer neben uns stehen hatten. Und schwupp die wupp hatten wir Rudi, unseren treuen Weggefährten, eine halbe Stunde später verkauft. Da waren wir wohl zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Elisa und Julian aus (Berlin/Hannover/Kiel) heißen die neuen stolzen Besitzer, die ebenfalls für 6 Monate durch Australien cruisen wollen. So hatten wir ausgiebig Zeit für Sightseeing in Sydney. Den letzten Tag mit unserem Auto haben wir für einen Ausflug in die Blue Mountains genutzt - ein Sandsteinplateau mit unglaublich vielen Eukalytusbäumen. Diese verdunsten ätherisches Öl, was bei Sonnenschein von Weitem einen bläulichen Nebel verursacht. Zum Abschluss war das noch mal eine total schöne Landschaft, aber da wir am Wochenende dort waren, hatten wir Probleme einen Parkplatz zu finden und Chris stand mit den unglaublich vielen Japanern im Wettstreit um das schönste Bild. Die letzten 3 Tage sind wir beiden dann durch Sydney gedüst. Zuerst haben wir unseren Flug umgebucht (sodass wir eine Woche länger in Südamerika bleiben können),unser Konto aufgelöst und noch einmal ein Päckchen nach Hause geschickt, damit der Rucksack ein bisschen leichter wird. Dann war das berühmte Opera House, die Harbour Bridge, der Darling Harbour und die restlichen tollen Gebäude in der Innenstadt an der Reihe - einfach nur fantastisch. Vom angeblich so tollen Bondi Beach waren wir ganz schön enttäuscht, dafür war die Fährfahrt nach Manly Beach umso schöner. Am letzten Abend haben wir in Manly Pinguine (Little Penguins) beobachtet, die dort am Strand wohnen und uns mit Daniel und Ulrike von der Fraser Island Tour in der Opera Bar getroffen mit tollem Blick auf das beleuchtete Opernhaus und das nächtliche Sydney. Da leider alles einmal ein Ende hat, mussten wir also schweren Herzens von Down Under Abschied nehmen. Bye bye. Wir melden uns dann vom südamerikanischen Kontinent wieder. Eure Katja und euer Christian

Samstag, 11. September 2010

Unsere kleine Farm

Juchu, nach langem Suchen haben wir endlich eine Wwoofing-Farm für uns gefunden. Wwoofing heißt willing workers on organic farms, was soviel bedeutet, dass wir bei allen anstehenden Farmarbeiten mithelfen und dafür kostenlos Wohnen und Essen dürfen. Seit letztem Samstag wohnen wir in unserer eigenen kleinen Hütte (sogar mit separater Küche plus Bad) bei Andrew und Mel. Zur Farm gehören Baby Oliver, die Kinder James und Jasmine, 3000 Schafe, 500 Rinder, 50 Hühner, 1 Hahn, die 4 Jagdhunde Blue, Bow, Raida und Hook, ein paar Possums und auch ein paar schwarze Schlangen. Wir haben uns von Anfang sehr wohl und herzlich willkommen gefühlt, wahrscheinlich auch, weil wir sofort von den Kiddies ins Herz geschlossen wurden – endlich mal wieder jemand zum rumtoben. Unsere erste größere Aufgabe war beim Schafscheren mitzuhelfen. Chris war dafür zuständig die Beine festzuhalten, sodass Andrew in Ruhe das Fell abscheren konnte und ich hab mich danach um die Wolle gekümmert, d.h. sie zurecht gelegt und sie vom Dreck befreit. Insgesamt haben wir 7 Schafe geschoren, die restlichen sind in ein paar Tagen an der Reihe, wenn ein professioneller Sheep Sheerer vorbeikommt. Es war ein sehr lustiger Vormittag und wir Stadtkinder haben viel über die verschiedensten Sorten von Wolle gelernt. Danach gings für die Schafe ab in den Stall - normalerweise weiden sie auf einem der Felder auf dem 350 Hektar großem Grundstück, aber auch im australischen Winter gibt es Morgenfrost. Außerdem haben wir beim Pflanzen von verschiedenen Gemüsesorten und Büschen geholfen, einen Komposthaufen angelegt, eine Rümpelhütte ausgeräumt, im Garten die Überreste vom Baumfällen entfernt, Holz gehackt (hier wird nämlich auf einem Holzofen gekocht), nach den Schafen und Rindern geschaut, Hühner gefüttert... Die letzten 3 Tage waren wir sogar allein hier auf der Farm – Andrew und Mel mussten ins 6 Stunden entfernte Newcastle und wir haben den Hof geschmissen. Eigentlich hat es sich eher wie Ferien auf dem Bauernhof angefühlt, wir sind mit dem Quad bzw. dem Crossmotorrad herumgedüst, die 4 Hunde immer bei uns und haben es uns abends vor dem Kamin gemütlich gemacht. Und heute haben wir das ultimative Highlight unseres Aufenthaltes hier erlebt - wir durften beim Impfen der Schafe gegen Würmer und Tetanus mithelfen. Zuerst mussten wir sie mithilfe der Hunde und des Motorrades in dafür vorgesehene Gatter scheuchen (das war gar nicht so einfach) und dann habe ich einem wehrlosen Schaf meine erste subkutane Impfung verpasst. Chris musste die Schafe festhalten und ich hab in die Hatfalten im Nacken gepikst, so an die 1000 Mal. Leider haben 4 Schafe den Stress nicht überlebt und wurden von den anderen totgetrampelt, da gibts heute abend wohl ein Schafgericht zum Essen. Ich glaube wir haben wirklich einen guten Fang mit unseren Gastgebern gelernt, wir genießen das Landleben und erfahren ganz viel über Permaculture, eine ausschließlich natürliche Anbauweise, die auf jegliche Chemikalien verzichtet. Die nächste Siedlung(Deepwater, NSW) ist 15km entfernt, die nächstgrößere Stadt (Glenn Innes, NSW) 50km, sodass die Familie einmal aller 2 Wochen zum Einkaufen fährt. Der Rest wird selbst angebaut, vor allem Gemüse, im Sommer dann auch Obst - Eier und Fleisch sind ja in Unmengen vorhanden. Ich hoffe, dass wir noch in den Genuss kommen beim Schlachten dabei zu sein. Heute regnet es gerade so sehr, dass der nahe Bach dermaßen anschwoll, dass wir hier ersteinmal gefangen sind. Mal schauen, was in den nächsten noch so passiert, wir halten euch auf jeden Fall auf dem Laufenden. Bis bald. Eure Katja und euer Chris

Unsere Wal-Heimat

Angespornt von den hüpfenden Walen vom vorherigen Tag, saßen wir im Katamaran und schossen hinaus in die Bucht zwischen Fraser Island und der Ostküste Australiens um diese Meeresriesen von ganz nah zu beobachten. Mit dabei waren Jan und Isie, mit denen wir auch gemeinsam im Jeep herumgeschleudert wurden. Um es kurz zu fassen...der Trip war ein voller Erfolg und wir hatten letztendlich kein einziges Megabite Speicherplatz auf den SD-Karten mehr frei. Wir durften den Walen zuschauen, wie sie ihre gigantischen Heckflossen aus dem Wasser hoben um sie schließlich mit einem großen Klatsch auf die Oberfläche fallen zu lassen. Als „Spyhop“ wird bezeichnet, wenn die Wale senkrecht im Wasser stehen um dann den vorderen Teil ihres Körpers bis zu den Augen, die direkt hinter dem Maul liegen, aus dem Wasser heben. Sie haben ein wesentlich besseres Sehvermögen als wir Menschen – unter und über Wasser! Mit dem Spyhop schauen sie, wo ihre Artgenossen sind und außerdem sind sie in der Lage diese interessanten Touristenboote mit den lustigen kleinen Lebenwesen (das wären dann wir!) darauf zu begutachten. Zu einem Zeitpunkt umkreisten gleich 5 Wale unser Boot und machten den Spyhop direkt neben der Reeling – wir hätten sie beinahe anfassen können! Das Imposanteste ist jedoch, wenn sich ein Wal mit 2 oder 3 kräftigen Flossenschlägen von unten senkrecht aus dem Wasser katapultiert und kurz danach in einer riesigen Gischtwolke wieder im Wasser verschwindet, auch Breaching genannt. Dies dient dem Wal einerseits zur Komunikation mit anderen Meeresriesen, zum Abwaschen von Algen und kleinen Fischen und andererseits auch einfach nur als Spiel und Spass. Bei all diesen Kunststückchen jubelten die Menschen auf dem Boot und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Auch wir konnten es gar nicht richtig fassen, diese riesiggroßen Tiere soooo nah zu sehen. Durch ihre weißliche Bauchfärbung konnte man sie sogar sehen, wenn sie mehrere Meter unter unserem Boot durchtauchten. Ein gigantisches Erlebnis!! Eine weitere Finesse unseres Katamaranes waren 2 große Luken unten im Rumpf. Hierdurch sahen wir die Riesen, wie sie dicht am Boot „spyhopten“ oder einfach vorbeischwammen. Durch diese Fenster lukend, bekommt man ersteinmal ein Gefühl, wie groß und elegant diese Wale wirklich sind! Auf den kleinen Etappen von Walkolonie zu Walkolonie wurden wir auch öfters von verspielten Delfinen begleitet, die unser schnelles Schiff als Spielkamerad nutzten und viel herumsprangen. Nach der vortägigen Fraser-Offroadtour war dies sogar noch eine kleine Steigerung. Meine Lieblingstiere sind jetzt auf alle Fälle klar... (Grau-)Papageien! :-) Danach gings weiter auf dem Highway Nr. 1 in Richtung Brisbane. Doch zuvor legten wir einen Strandtag an der Sunshine Coast (genauer gesagt in Noosa) ein, wo wir lustigerweise von einem Jenaer Päarchen, mit denen wir zusammen einen Tanzkurs gemacht haben, wiedererkannt wurden. Die Welt ist wirklich ein Dorf. Brisbane statteten wir nur einen kurzen Besuch ab. Wir warfen einen Blick auf den „Stadtstrand“ South Bank Parklands und sind ein bisschen am Ufer des Brisbane Rivers bzw. in der Innenstadt spazieren gegangen. Die australischen Großstädte sind wirklich nicht weiter sehenswert. Daher sind wir direkt zur Gold Coast weitergefahren. Dieses Stück Australien ist vor allen Dingen aufgrund seiner fantastischen Surfstrände bekannt, daher auch der Name Surfers Paradise. Wer es mag vom Strand aus direkt auf Hochhäuser zu gucken, ist hier genau richtig. Wir haben hier eigentlich nur lecker im einzigen Hard Rock Cafe Australiens diniert. Der nächste Stop war in Byron Bay, einem netten kleinen Urlauberort, wo wir noch einmal auf Ulrike, Daniel und Chantal von unserem Fraser Island Ausflug trafen. Das war dann auch vorerst der letzte Sightseeing-Tag, da wir die nächsten 2 Wochen arbeitend (man mag es kaum glauben, dass wir dazu noch kommen ;-)) auf einer australischen Farm im Outback von New South Wales verbringen werden. Auf dem Weg dorthin, hielten wir noch kurz im Hippie-Ort Nimbin an, wo 1973 ein australisches Hippie-Festival (Aquarius Festival) stattfand, eine Art kleines Woodstock. Hier trafen wir auf viele gealterte Hippies, die ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Joints und ganzen Marihuana-Pflanzen verdienen. Das Örtchen hat sich quasi seine eigene, bunte Atmosphäre erhalten – vor 12 Uhr mittags ging hier z.B. nichts los. Was wir alles auf unserer Farm erleben und wie uns der harte Arbeitsalltag wieder bekommt, erfahrt ihr im nächsten Blog.

Männer-Wonderland

Hey ho und herzlich willkommen zum nächsten Eintrag in unserem Reisetagebuch. Und gleich zu Beginn möchten wir euch warnen! Dies wird der wohl ultimative Männerbericht, denn wir waren im größten Sandkasten der Welt, wo sich wirklich jeder noch so stolze und gestandene Mann zurück zu einem verspielten Kind transformiert. Am Ende des Tages mussten alle Begleit-Frauen aufpassen, dass den erwachsenen Kindern nicht die Schädel auseinanderfallen, da ihre Mundwinkel beinahe hinten am Kopf zusammenschlugen – so breit war das Grinsen. Die Rede ist von der Sandinsel Fraser Island, die vor der Küste von Hervey Bay liegt und sich ungefähr 500km südlich der Whitsunday Islands befindet. Unsere Abonnement-Leser wissen, das das unsere letzte größere Station war. Auf dem Weg nach Hervey Bay hatten wir aber auch noch das große Glück ein ganz schwer zu beobachtendes Schnabeltier zu sehen und die berühmteste aller Schnapsdistillen im Aussi-Land von Innen zu besuchen – Bundaberg Rum ... good as gold! Aber nun zum wirklichen Männer-Stuff: Ein 2 Tage-Trip auf Fraser Island stand vor uns. Mit Guide, zwei Toyota Landcruisern und weiteren 5 deutschen Spaßsuchenden ausgerüstet, machten wir uns auf den Weg. Das Prinzip heißt „tag along tour“ und bedeutet, dass der Guide vorn weg fährt und somit Spur und Tempo angibt und die unerfahrenen Touris versuchen ihm im eigenen Jeep zu folgen. Gefahren wird natürlich nur auf sandigem und extrem weichem Boden, wo man ohne Allrad kleben bleiben würde wie ein Kaugummi unter der Schulbank. Es gab dabei zwei verschiedene Arten von Tracks. Im auf dem Sand gewachsenem Regenwald konnte man(n) die Geländegängigkeit des Toyotas testen und durfte danach staunen, wo dieses Auto ohne die kleinste Anstrengung überall hinkommt. Dicke Wurzeln und hohe Stufen sind für ein Auto dieses Kalibers eine reine Lachnummer. Noch interessanter wurde die Fahrt schließlich auf dem, offiziell als australischer Highway (und nationalem Flughafen!)geltenden, gut 150m breiten, Sandstrand direkt am tosenden Ozean. Die erlaubten 80 km/h Höchstgeschwindigkeit wurden von uns zum Glück nicht erreicht, denn auch der niedrigere Geschwindigkeitsbereich genügte, um uns zeitweise in Angst und Schrecken zu versetzen. Im lockeren Sand, der teilweise die Oberfläche bildete und tiefe Spurrillen enthielt, war es für keinen von uns möglich, schnurgerade zu fahren und das Heck des Jeeps wedelte wie der Schwanz eines fröhlichen Hundes. Der Glückliche, der ganz hinten im Wagen saß, bekam eine gratis Achterbahnfahrt geschenkt. Meinen Glückwunsch! Jeder durfte dabei sein fahrerisches Können unter Beweiß stellen. Daniel und Ulrike aus Leipzig, Jan und Isie aus unserer Bundeshauptstadt und Chantal „von der Nordseeküste“ (Wer weiß wo Wangeroge ist?) und wir zwei waren ein gutes Team...selbst als einer von uns (wir nennen keinen Namen, aber er klingt irgendwie französisch) den Jeep festgefahren hatte, haben alle gemeinsam gelacht! ;-) Der 2-tägige Trip hatte aber nicht nur ein phänomenales Offroad-Abenteuer zu bieten, sondern auch eine sehr schöne und abwechslungsreiche Natur! Neben dem breiten Sandstrand und einem Schiffswrack glänzte die größte Sandinsel der Welt weiterhin mit einem dichten Dschungel und glasklaren, saukalten Süßwasserseen. Von den so zahlreich vorhandenen Dingos, den australischen Wildhunden, haben wir leider nur ein Exemplar gesichtet, der aber zu schnell für unsere 7 Kameras im Auto war. Am Aussichtspunkt „Indian Head“, der wie eine Klippe hoch über dem Meer drohnte, sahen wir viele Rochen und Fische unter uns im Wasser schwimmen und in der Ferne sogar Wale aus dem Ozean springen. Hier entschieden wir auch, am darauffolgenden Tag eine Whalewatching Tour zu buchen. Gezeltet haben wir in einem kleinen, aber feinen, Campground in Strandnähe. Troy, unser Guide, bekochte uns mit super leckeren Sachen und abends am Lagerfeuer vermochte nur ein „gesprächsgewandter“, tiergeiler Franzose und sein Lieblingsbuch die Stimmung noch zu heben. Alles in Allem war es ein sehr schöner Ausflug mit sehr netten Menschen auf einer sehr tollen Insel, der ganz schön ins Geld ging. Egal... Immer wieder gerne! Danke schön!