ein langer, unbequemer und 15-stündiger Flug liegt hinter uns und wir haben nun endlich chilenischen Boden zwischen den Stollen unserer Wanderschuhe. Die ersten Tage in Santiago de Chile, der 4 Millionen Einwohnern fassenden Landeshauptstadt, verbrachten wir damit unsere grobe Reiseroute für Südamerika festzulegen und die Hauptattraktionen der Stadt zu erkunden. Die "dazugewonnenen" 8 Tage durch den schnellen Autoverkauf in Sydney brachten nun ein ganz neues Ziel auf unsere Wunsch-To-Do-Liste: Feuerland, der äußerste Süden des Kontinentes. Der Weg dahin ist weit und holprig, also wollten wir nicht allzuviel Zeit vergeuden und legten uns gleich voll ins Zeug - Sightseeing stand auf dem Plan. Meine (Christian´s) Erwartungen an eine südamerikanische Hauptstadt wurden hier in Santiago jedoch leider nicht erfüllt, denn außer grauen Häusern gab es nicht viel zu sehen. Selbst der "Plaza de Armas", der Hauptplatz einer jeden Stadt und somit deren Aushängeschild, war leider nicht sonderlich sehenswert. Ob ich die Kamera auf Schwarz-Weiß oder Farbe stellte, machte hier keinen großen Unterschied. Eindeutig das Highlight unserer Stadtrundtour zu Fuss und in der U-Bahn war die Aussichtsplatform auf dem Cerro Santa Lucia, einem kleinen 200m hohen Berg mitten zwischen den Hochhäusern. (Viele Grüße an dieser Stelle an Lucia! San Martin war übrigens auch gleich in der Nähe!)
Etwas getrübt von der Farbfeindlichkeit der Hauptstädter stiegen wir in den Bus nach Valparaíso. Hier empfing uns eine Küstenstadt, die, ähnlich wie San Francisco in den USA, auf mehreren Bergen gebaut ist und viele extrem steile Straßen aufweist. Das Schönste hier waren jedoch die vielen farbigen Häuser. Der Blick über die Stadt zeigte einen großen Blumenstrauß aus bunt gemischten Wänden und Dächern. So sollte das in Südamerika auch sein! Valparaíso ist außerdem bekannt für seine vielen Aufzüge, die die Menschen früher zu ihren Häusern gebracht haben. Heute sind leider nur noch wenige davon aktiv. Vor dem archäologischen Museum von Vina del Mar, der Nachbarstadt von Valparaíso, konnten wir noch eine originale Steinfigur der Osterinseln sehen.
Im Nachtbus ging unsere Reise nun endlich Richtung Süden! Das Gebiet um Puerto Montt wird von seinen vielen Seen und Vulkanen gekennzeichnet und besitzt auch die größte Insel des Landes, Chiloé genannt. Dort fühlte man sich gleich nach Irland versetzt, denn überall wurde Landwirtschaft betrieben und die Häuser waren aus Holz gebaut. Selbst die Kirchen der Insel waren Holzkonstruktionen, was ihnen eine Ernennung als Weltkulturerbe einbrachte. Wir schauten uns 2 Exemplare in Castro und Chonchi an und liefen ein wenig zwischen den Stelzenhäusern am Wasser entlang.
Gleich doppelter Höhepunkt der Region um Puerto Montt ist der Vulkan Osorno, der mit 2652m frei in der Umgebung steht und ein super Motiv darstellt. Wir sahen ihn leider nur inmitten dichter Wolken, wo einmal kurz sein Gipfel über den Wolken herausschaute und seine ideale Kegelform erahnen ließ. Aber selbst mit grauen Wolken war es ein tolles Panorama vom Llanquihue-See aus.
Morgen vormittag beginnt nun unsere 35h-Bustortur in Richtung Punta Arenas und somit nach Patagonien und Feuerland! Wir freuen uns sehr darauf (nicht auf die Busfahrt, sondern auf Südpatagonien!) und sind gespannt, was uns dort alles erwartet. Dass es deutlich kälter als bisher wird, haben wir geahnt und uns erst einmal mit warmen Socken, Mützen und Schals ausgestattet.
Als neue Spielerei und zum besseren Veranschaulichen habe ich mal eine Landkarte eingefügt, wo die wichtigsten Orte mit einem Fähnchen markiert wurden. Die Karte ist interaktiv, läßt sich also zoooomen und herumziehen, somit viel Spass euch!
Chile auf einer größeren Karte anzeigen