Nach diesem Natur-Wochenende brauchten wir erst einmal ein bisschen Zeit zum Erholen und Bilder aussortieren und legten einen Gammeltag in Dunedin ein. Zu zu viel Ausspannen sollte es aber auch nicht kommen und so quälten wir uns die Baldwin Street hoch - angeblich die steilste Straße der Welt. Alle 2,8 m erklimmt man einen neuen Höhenmeter. Das sind in etwa 35% Steigung. Am Dienstag ging es dann wieder auf Tour mit unserem kleinen Toyota und zwar nach Queenstown - der "Adventure Capital of the World". Auf dem Weg haben wir noch bei den Moeraki Boulders angehalten. Diese riesigen Kalksteinkugeln sind nicht durch den Wind bzw. das Wasser abgerundet worden, sondern entstanden ähnlich wie eine Perle durch die Kristallisation von Calciumcarbonat um geladene Schlammpartikel. Es mutet etwa so an, als wenn Gott hier mit seinen Murmeln gespielt hat und danach einige liegen ließ. Sehr interessant!
In Queenstown angekommen haben wir uns ein schickes Backpacker-Hostel gesucht und unser Action-Erlebnis für den nächsten Tag gebucht: Skydiving!!!!!! Bei bestem Wetter, also strahlend blauem Himmel, Sonne und ein bisschen Wind, sind wir mit dem Agenturbus zum Absprungplatz gefahren worden und konnten erst einmal vom Boden den anderen abenteuerlustigen Fallschirmspringern zuschauen. Dann wurde es ernst - wir schlüpften in den Sprunganzug, bekamen unseren Gurt, Mütze, Brille und Handschuhe und wurden von unseren Tandemmastern ans Händchen genommen. Zu neunt (3 Touris, 3 Tandemmaster und 3 Kameramänner), plus der Pilot, quetschten wir uns in das kleine Flugzeug und bekamen einen wunderschönen Rundflug über die Landschaft. 2000m hohe Berge, ein glasklarer See, einfach nur fantastisch. In 12000 Fuss Höhe (ca. 3700 Meter) verlangsamte sich das Flugzeug und die Tür ging auf. So schnell konnte ich gar nicht hinschauen, da war Chris' Kameramann als auch Chris mit seinem Sprunglehrer verschwunden. Nachdem die andere Springerin an Bord mit ihren Männern auch aus dem Flugzeug gefallen ist, war ich an der Reihe. Ich konnte gerade so einen Blick nach unten werfen - schon spürte ich den Wind um meinen Körper und fiel 45 Sekunden lang einfach nur nach unten. Ein Glück hatte mein Lehrer Ohrenschutz auf - er wäre durch mein Schreien wahrscheinlich taub geworden. :-) Was ich in dem Moment genau gefühlt habe, kann ich euch gar nicht mehr sagen. Ich war einfach nur überwaeltigt von der Landschaft, dem schnellen Fall, dem Wind - und dann gab es auch schon einen kräftigen Ruck und der Fallschirm öffnete sich. Jetzt war es noch ein bisschen Zeit zum Drumherumblicken und ich entdeckte z.B. eine riesige Schafherde unter mir. Schwupp di wupp stand ich dann schon wieder mit meinen eigenen Beinen auf dem Boden und wäre am liebsten gleich noch mal gesprungen. Obwohl das Abschnallen der Gurte, die mich mit meinem Tandemmaster verbunden hatten, auch sehr angenehm war. :-) Den restlichen Tag verbrachten wir bei einer kleinen Wanderung, ebensowie den nächsten Tag. Eine wirklich superschöne Gegend ist das hier!